Was sind Rigid-Böden?

Der Vinylboden mit flexibler Optik und starrem Kern

Rigid-Böden mischen derzeit den Markt auf, insbesondere Parkettverleger sind von dem neuartigen Bodenbelag angetan.

Hinter der fantasievollen Bezeichnung „Rigid“ verbirgt sich ein hochwertiger Vinylboden mit (zumeist) integrierter Trittschalldämmung auf Basis einer starren Trägerplatte (daher auch die synonyme Bezeichnung „Rigid-Core“). Bedeutet: die Diele besitzt einen unbiegsamen Kern, wobei Dekorschicht, Nutzschicht und Schutzschicht elastisch sind.


  • "Rigid Core" bedeutet starre Trägerplatte auf Polymer-Basis
  • rückseitig integrierte Wärme- und Schalldämmung
  • gute Temperaturbeständigkeit und hohe Wasserresistenz

Ursprünglich besteht das Rigid Board (also: die Trägerplatte) der Rigid-Böden aus einer Polymer-Struktur (meist PVC, selten auch PUR), die in einem thermoplastischen Verfahren mit Mineralien angereichert wurde. Je nach Material und Verarbeitung sind die Beläge dadurch formstabil und wasserfest. Es gibt mittlerweile aber auch Abwandlungen von Rigid-Core-Belägen, wie beispielsweise mit HDF-Trägern und mit Beimischung von Holz-Anteilen. Per Definition versteht man jedoch unter Rigid-Böden nur zwei Arten von Bodenbelägen mit einem Polymer-Träger: SPC (Solid-Polymer-Core = vollkommen starrer Polymer-Kern) und EPC (Expanded-Polymer-Core = aufgeschäumter Polymer-Kern). Dies schließt Holz-Träger zwar explizit aus, was in der Praxis und der Industrie jedoch aus Marketingzwecken schon einmal ignoriert wird.

Rigid-Böden besitzen einen vielschichtigen Aufbau (auch: Multilayer-, Sandwich- oder Mehrschicht-Aufbau) aus:

  • Deck- oder Schutzschicht
  • Dekorschicht mit 3D-Oberflächenstruktur
  • Trägerplatte mit Klicksystemelementen
  • "Rücken" mit integrierter Trittschalldämmung

Je nach Hersteller variieren auch hier die Schichten, um den Rigid-Belag weiter optimieren und besser von der Konkurrenz abgrenzen zu können.

Rigid-Boden-Vorteile:

  • Vielfältige Varianten und Formate
  • Flexibel einsetzbar
  • Vereinfachter Ein- und Ausbau durch Klick-System
  • Renovierungsfreundlich dank geringer Aufbauhöhe
  • Keine Bodenplanierung nötig
  • Robust und pflegeleicht
  • Stabile Verriegelung und hohe Formstabilität
  • Fußwarm und gelenkschonend

Rigid-Boden-Nachteile:

  • PVC kann Weichmacher enthalten
  • Potenziell problematisch in puncto Recycling
  • Kein Einfluss auf die Qualität integrierter Module

Seine Starrheit und Strapazierfähigkeit macht den Rigid-Boden zum Allrounder in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen. Dank guter Temperaturbeständigkeit und hoher Wasserresistenz lassen sich Rigid Böden auch problemlos in Feuchträumen und Wintergärten verlegen. Grundsätzlich sind Rigid Böden auch prädestiniert für die gewerbliche Nutzung und höhere Beanspruchungsklassen – hier sollten Sie aufgrund der Garantiebedingungen aber vorsichtshalber einen Fachberater zu Rate ziehen. Übrigens: Trotz der starren Trägerplatte vertragen sich Rigid Böden zumeist problemlos mit Fußbodenheizungen!